Die Kraft der Gefühle nutzen

Bild: ©avi-richards-unsplash.com
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Durch die Arbeit in der Klinik und aus eigener Erfahrung stelle ich immer wieder fest, welche Auswirkungen ein unangemessener Umgang mit Gefühlen haben kann. Gefühle sind Energie und Energie will fließen. Aufgestaute oder blockierte Gefühle haben einen destruktiven Einfluss auf Körper, Geist und Seele. 

Gefühle bestimmen unser Leben

Ob wir das wollen oder nicht. In unserer Kultur hat Emotionalität jedoch in der Regel einen negativen Charakter. Stattdessen wird rationales Handeln bevorzugt. Allerdings tragen auch Menschen die von sich glauben nicht emotional zu sein oder auf andere kühl wirken die ganze Palette von Gefühlen in sich. Sie haben es sich allerdings schon sehr früh angewöhnt, ihre Gefühle in den Hintergrund zu stellen.

 

Abwertende Äußerungen wie „Heulsuse“, beschwichtigende Worte wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, oder „so etwas machen Mädchen nicht“ führen zu einer Unterdrückung von Gefühlen.

 

Selbstverständlich passt es zu einem erwachsenen, kultivierten und gebildeten Menschen einfach nicht, spontane Gefühlsregungen zu zeigen. Je nach Kontext ist das sogar ein Zeichen von Schwäche. Wenn Gefühle auf gar keinen Fall nach außen gelangen dürfen, werden sie eben unbewusst nach innen gedrückt. Natürlich gibt es viele Situationen, in denen es nicht angebracht ist, heftige Gefühle wie Ärger und Wut rauszulassen. Doch es macht Sinn, im Nachhinein einen geeigneten Weg zu finden, um diese Gefühle herauszulassen, statt hineinzudrücken.

 

Wer seine Wut unablässig runterschluckt oder permanent hochkochen lässt, bekommt mit der Zeit gesundheitliche Probleme. Dann können Herz und Kreislaufbeschwerden, Magen-und Gallenbeschwerden sowie Beschwerden des Muskelapparates auftreten.

Auf geistiger Ebene kann es passieren, dass wir statt Gefühle wahrzunehmen diese rationalisieren. Das führt häufig dazu, dass wir andere Menschen verurteilen oder beschuldigen.

 

Gefühle sind Energien die uns in Bewegung bringen

Der Begriff Emotion wurde vom lateinischen Begriff „emovere“ abgeleitet, was so viel wie „herausbewegen“ bedeutet. Auf Englisch wird Emotion auch als „Energy in motion“bezeichnet.

 

Mit ein wenig Übung gelingt es immer besser, aufsteigende Gefühle als Energie im Körper wahrzunehmen.

 

Gefühle machen uns lebendig!

 

Gefühle sind für viele Menschen gefährlich und bedrohlich. Viele haben Angst davor, sie zuzulassen. Sie möchten nur die angenehmen und vorteilhaften Gefühle spüren. Wer seine negativen Gefühle wegschiebt und verdrängt, wird mit der Zeit auch immer weniger freudvolle Momente erleben können.

 

Gefühle sind menschlich, und unangenehme Gefühle gehören manchmal eben dazu. Die Frage ist nur, wie wir bestimmte Dinge bewerten und damit umgehen. Wer nicht akzeptieren möchte, dass er dauerhaft auf Wolke sieben schweben kann, bekommt mit der Zeit viele Probleme.

 

Unangenehme und schmerzhafte Gefühle gehören zum Leben dazu. Die Frage ist nur, wie wir bestimmte Dinge bewerten und damit umgehen. Wer nicht akzeptieren möchte, dass er dauerhaft auf Wolke sieben schweben kann, bekommt mit der Zeit viele Probleme.

 

Gefühle kommen und gehen. Im Laufe des Tages können wir mit einer Vielzahl von Gefühlen in Kontakt kommen. Falls wir uns erlauben, jedes Gefühl wahrzunehmen und je nach Intensität einen geeigneten Ausdruck zu verleihen, kann es sich rasch wieder auflösen.

 

Einen kreativen Ausdruck für Gefühle finden

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Gefühle schöpferisch zum Ausdruck zu bringen. Ich persönlich finde intuitives Malen oder Schreibendafür bestens geeignet.

 

Andere Möglichkeiten sind  tanzen, singen, gestalten, musizieren oder innere Bilder entstehen zu lassen.

 

Heftige Gefühle können natürlich aufgelöst werden, indem wir uns liebevoll dem Gefühl zuwenden.

 

 

 

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