Leid durch Fokus auf den Mangel

Bild: ©kristen-sturdivant-unsplash.com
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Wir leben im Überfluss und haben alles, was wir für ein zufriedenes Leben benötigen. Dennoch scheint es einfach nie genug zu sein. Es gibt scheinbar immer irgendetwas, das fehlt. Außerdem suggerieren uns die Medien permanent, was unser Glück vollkommen macht. Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Leider geht es den meisten Menschen darum, etwas zu haben, statt zu sein. 

 

Im Buddhismus ist die Hauptursache für Leid, das ständige „haben wollen“. 

 

Dabei macht es überhaupt keinen Unterschied, ob es sich um materiellen Besitz oder immaterielle Dinge, wie die ständige Suche nach dem perfekten Leben oder ausschließlich "gute Gefühlen"handelt. Solange unser Leben nach unseren Vorstellungen und Plänen verläuft, ist alles in Ordnung. Allerdings gibt es im Leben immer Höhen und Tiefen.

 

Viele Menschen suchen ihr Glück im Außen.  Sie denken, dass eine Partnerschaft, eine Ehe, ein bestimmter Beruf, eine Reise oder ein Lebenskonzept sie glücklich und zufrieden macht. 

 

Leider suchen viele vergebens und geben irgendwann frustriert auf.  Wahres Glück und Glückseligkeit entsteht durch unsere Einstellung.  Etwas zu haben oder zu bekommen, kann uns zwar einen Glücksmoment bescheren, doch dieser wird nur von kurzer Dauer sein.

 

Unsere Neigung, den Fokus auf das zu richten was uns fehlt


Unser Verstand erzeugt Leid, indem wir dazu neigen den Fokus auf die Aspekte zu richten, die wir entweder nicht haben oder die unerfüllt sind. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Zum Beispiel:

  • das Gefühl nicht genug Geld zu haben.
  • der fehlende Erfolg.
  • die nicht vorhandene Beziehung.
  • die unglückliche Beziehung.
  • die angeknackste Gesundheit.
  • die unvollkommene Figur.
  • die nicht zufriedenstellende Wohnsituation.
  • der fehlende oder unperfekte Urlaub.
  • das fehlende Glück.

 

Die Liste kann vermutlich endlos weiter geführt werden. Hinzu kommen dann die Vergleiche mit anderen Menschen,

die scheinbar glücklicher, erfolgreicher, schöner und gesünder sind.

 

Solche Vergleiche sind der sicherste Weg, das eigene Leid zu vergrößern oder aufrechtzuerhalten.

 

Unzufriedenheit, Depressivität, Neid und Missgunst sind häufig das Resultat solcher Vergleiche. Doch statt die Botschaft hinter solchen Gefühlen zu verstehen, bleiben die meisten Menschen in ihren einseitigen und negativen Denkmustern feststecken.

 

Dadurch verfestigen sich Gedanken und Überzeugungen wie:

  • ich verdiene nicht genug Geld.
  • ich schaffe das sowieso nicht.
  • egal was ich tue, es klappt einfach nicht..
  • so einfach ist das nicht.
  • ich habe eben Pech in der Liebe / im Leben.
  • das Leben ist ein Kampf.
  • ich bin einfach ein Pechvogel.
  • Glück haben nur die anderen.
  • es ist nicht möglich, mit dem was Freude bereitet Geld zu verdienen.

Energie folgt der Aufmerksamkeit. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass aus einer negativen Lebenseinstellung,

keine angenehmen und erfreulichen Erfahrungen entstehen können.

 

Solange wir andauernd unbewusst die gleichen Gedanken denken, ziehen wir im Umkehrschluss auch immer wieder ähnliche Situationen an. Wir machen ständig ähnliche Erfahrungen und wundern uns, weshalb wir regelmäßig mit unangenehmen Erfahrungen konfrontiert werden.

 

Unsere Lebenserfahrungen sind eine Spiegelung unserer inneren Einstellung und Gefühlszustände. Solange wir das nicht begreifen, drehen wir uns gewissermaßen im Kreis. Das Leben ist eine Spiegelung unserer inneren Einstellung.

 

Wie können wir also diesen Kreislauf durchbrechen?

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es zunächst einmal erforderlich, Bewusstheit über diese Zusammenhänge

zu bekommen. Sobald wir verstehen, dass unser Geist gewohnheitsmäßig dazu neigt, dem Negativem mehr Beachtung

zu schenken als dem Positiven, können wir gezielt entgegenwirken.

 

Das Tolle ist nämlich, dass wir bewusst trainieren können, optimistischer und konstruktiver zu denken. Und je mehr wir das tun, desto mehr können wir mit unseren Gedanken, die ausgewählten Lebensbereiche so gestalten, wie wir sie gerne hätten.

 

Natürlich ist es ein kontinuierlicher Weg. Dabei gehören Hinfallen, Aufstehen und Weitergehen genauso dazu, wie sich zunehmend für das Gute im Leben zu öffnen. Es ist eine bewusste Entscheidung und erfordert ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

 

Tipps um das Gute im Leben zu vergrößern

  • Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf die angenehmen und schönen Dinge im Leben.
  • Kultiviere Dankbarkeit, indem du dir täglich bewusst machst, wofür du dankbar bist. Achte dabei besonders auf die Kleinigkeiten im Alltag! Führe am besten ein Dankbarkeitstagebuch.
  • Beschäftige dich täglich mit positiven und kraftvollen Gedanken. Nutze hierfür hilfreiche Gedanken, Affirmationen, Mantren, Zitate und Weisheiten.
  • Lese Bücher, die deinen geistigen Horizont erweitern und deine bisherige Realität ins Wanken bringen.
  • Verbringe Zeit mit Menschen die positiv eingestellt und dich bei deinem Vorhaben unterstützen, statt dich zu demotivieren.
  • Lerne von Menschen, die erfolgreich Hindernisse und Schwierigkeiten gemeistert haben.
  • Beginne zu meditieren und übe dich im Alltag darin, achtsamer und fokussierter zu sein. Werde zum neutralen Beobachter, statt alles sofort zu analysieren und zu bewerten.