Achtsamer Umgang mit belastenden Gedanken

Bild: ©-denys-nevozhai-unsplash.com
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Eine gereizte, depressive oder angstvolle Stimmungslage ist häufig das Resultat negativer Gedankengänge. Den meisten Menschen ist das noch nicht einmal bewusst. Sie glauben sogar, Ihren Gedanken und Gefühlen völlig ausgeliefert zu sein. Aus diesem Grund kreisen Ihre Gedanken Tag für Tag um die gleichen Probleme, Themen oder Fragen.

Durch Achtsamkeit negative Gedanken erkennen

Viele Menschen werden täglich durch ihre eigenen Gedanken gequält. Sie kreisen ständig um die gleichen Situationen. Sie machen sich permanent Gedanken, um bestimmte Probleme. Sie glauben, dass sie dadurch das Problem schneller lösen können. Trotzdem kommen sie auf keinen grünen Nenner. Das Problem scheint immer größer zu werden. Es ist wie beim Treibsand, je mehr sich der Mensch bewegt, desto tiefer sinkt er nach unten.

 

Achtsamkeit bedeutet, Bewusstheit über diese Zusammenhänge zu bekommen

Achtsamkeit ermöglicht uns, gewohnheitsmäßige Gedanken und Überzeugungen zu erkennen. Durch die Selbstbeobachtung, werden Sie mit der Zeit immer sensibler für wiederkehrende Denkmuster.

 

Achtsamkeit verhilft uns, eine Metaposition einzunehmen und zu erkennen, dass wir zu über 90 % ständig die gleichen negativen Gedanken denken.  Deshalb fühlen wir auch immer wieder die gleichen Gefühle von Angst, Unzufriedenheit und Mangel.

 

Außerdem werden wir uns über die Urteile und Bewertungen in Bezug auf uns selbst und die Welt bewusst. Eckart Tolle, ein sehr erfolgreicher spiritueller Lehrer und Bestsellerautor sagt in einem seiner Vorträge, dass nicht wir unseren Verstand gebrauchen, sondern wir vom Verstand dominiert werden. Diesen Teufelskreis können wir durchbrechen, indem wir bewusster und achtsamer in Bezug auf unsere Gedanken werden. Die folgenden Schritte helfen uns dabei. 

 

Achtsamer Umgang mit Gedanken

1. Innehalten

Legen Sie in Situationen in denen Sie sich aufgewühlt und angespannt fühlen, eine Pause ein und halten Sie inne. Am besten ist es, sich an einem ungestörten Ort zu begeben. Bringen Sie Ihren Körper zur Ruhe, und lauschen Sie dem Lärm Ihrer Gedanken. Treten Sie einen Schritt zurück und bemerken Sie, was Ihnen alles durch den Kopf geht.

 

2. Akzeptieren

Üben Sie sich darin, alle Gedanken vorerst anzunehmen. Akzeptieren Sie Ihre destruktiven, sorgenvollen, angstvollen, wütenden und traurigen Gedanken. Gegen diese Gedanken anzukämpfen kostet Kraft und Energie. Sie dürfen diese Gedanken haben. Es ist vollkommen in Ordnung. Manchmal sind Zweifel, Misstrauen und Ängste absolut angemessen. Doch lassen Sie nicht zu, dass Ihnen Ihre Gedanken das Leben zur Hölle machen. Es handelt sich ja nur um Gedanken. Gedanken, die Sie aufgrund Ihrer Lebensgeschichte in sich tragen. Erkennen Sie, dass Sie viel mehr als Ihre Gedanken sind. 

 

3. Loslassen

Betrachten Sie Ihre Gedanken aus der Adlerperspektive, so als ob Sie sich selbst von oben beobachten. Lassen Sie Ihre Gedanken einfach vorbeiziehen. Wie Wolken am Himmel. Bemerken Sie, wie sprunghaft und zerstreut Ihr Geist in manchen Situationen ist. Nehmen Sie die Abfolge Ihrer Gedanken, so neugierig und interessiert wie möglich wahr. Halten Sie nichts fest. Gedanken sind keine Tatsachen. Gedanken können verändert werden. Allerdings ist hierbei eine bewusste Entscheidung und Offenheit für neue Sichtweisen erforderlich.

 

Übung: Im Hier und Jetzt ankommen

Manchmal lösen bestimmte Situationen, Begegnungen oder Gegebenheiten unangenehme Gedanken oder Gefühle in uns aus. Wir schweifen gedanklich in die Vergangenheit ab, und erinnern uns an schmerzliche Erfahrungen. Vielleicht gleiten wir gedanklich auch in die Zukunft ab und verlieren uns in Befürchtungen und Angstgedanken. Indem wir im Hier und Jetzt ankommen, durchbrechen wir die Negativspirale. 

 

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Sinneskanäle und beantworten Sie folgende Fragen: 

  • Was sehe ich gerade?
  • Was höre ich gerade?
  • Was rieche ich gerade?
  • Was schmecke ich gerade?
  • Was spüre ich gerade? Welche Körperempfindungen nehme ich wahr?

 

Diese Achtsamkeitsübung können Sie in Ihrem Alltag integrieren. Wiederholen Sie das, bis es zu einer neuen Gewohnheit wird. Dadurch wird es Ihnen mit der Zeit immer besser gelingen, negative Gedankenschleifen zu erkennen und zu stoppen. Dadurch stärken Sie zudem Ihre Selbstwirksamkeit und Selbstkontrolle. Sie gewinnen die Kontrolle über Ihre Gedanken und Gefühle zurück.