Leid durch Achtsamkeit und Akzeptanz überwinden

Bild: ©keenan-constanze-pexels.com
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Leidvolle Erfahrungen gehören zum menschlichen Leben dazu. Leid entsteht immer dann, wenn wir etwas ablehnen, bekämpfen, unterdrücken oder mit unseren Lebensumständen hadern. 

In diesem Artikel geht es darum, wie wir Leid annehmen und überwinden können. 

Unsere Gewohnheit in schwierigen Situationen verneinende und schädliche Gedanken zu denken, ist die Quelle von Leid verursachenden Gefühlen und Verhaltensweisen.

 

Buddha zitierte zum Leid Folgendes: Es gibt Leiden. Es gibt eine Ursache des Leidens. Es gibt ein Ende des Leidens. Es gibt den Pfad zur Beendigung des Leidens. Diese vier Edlen Wahrheiten lehren das Leiden und das Ende des Leidens.

 


Das Leben ist Leiden

Die vier Edlen Wahrheiten befassen sich mit dem Erkennen, der Entstehung und der Auflösung von Leid. Im Buddhismus wird zwischen unvermeidbaren und vermeidbaren Leid unterschieden. Geburt, Krankheit, Altern und der Tod sind allgemeine und unausweichliche schmerzliche Erfahrungen im menschlichen Leben.

 

Obwohl wir die Entstehung von Krankheiten durch eine gesunde Lebensführung nachweislich senken können, haben wir natürlich keine Garantie für lebenslange Gesundheit und Vitalität. Außerdem können wir es nicht verhindern, dass Familienmitglieder oder uns nahestehende Personen krank werden und Leid erfahren


Welche Faktoren Leid in unserem Leben begünstigen

Trennung, persönliche Rückschläge, Schicksalsschläge, nicht erfüllte Wünsche, Misserfolg, Mangelgefühle, Ansprüche, Perfektionsdenken oder Eifersucht. Sich ständig mit anderen Menschen zu vergleichen und die permanente Suche nach Anerkennung. All das führt zu leidvollen Gefühlen und Erfahrungen.

 

Irrtümlicherweise glauben viele Menschen, dass Erfolg, Reichtum und ein gewisser Status automatisch das Leben bereichern. Allerdings ist das in den meisten Fällen, eher die Ausnahme als die Regel. Es kommt immer darauf an, mit welcher Intention ein Mensch etwas tut. Entspricht es seinem Wesen? Ist es ein Herzenswunsch? Oder möchte er sich an die Gesellschaft oder der Norm anpassen und ein Leben nach den Erwartungen anderer Personen führen?

 

Der Gebrauch von Tabletten, Nikotin und Alkohol sind laut Studien, unter Akademikern häufig vertreten. Viele nutzen diese Substanzen, um den Stress abzubauen und mit dem steigenden Druck fertig zu werden.

 


Unsere automatischen Reaktionen auf unerfüllte Bedürfnisse und Probleme

Durch die Arbeit in der Klinik habe ich gesehen, wie häufig und selbstverständlich die Einnahme von Drogen, Medikamenten und Alkohol, bei Erwachsenen aus allen Schichten ist. Das betrifft auch nicht stoffgebundene Süchte

wie Kaufsucht, Spielsucht, Internetsucht und Esssucht häufig vertreten.

 

Die Menschen möchten sich betäuben, um den inneren Schmerz und Mangelgefühle zu unterdrücken. Entweder kämpfen sie um jeden Preis gegen schmerzhafte Situationen an, flüchten oder vermeiden. Das ist eine natürliche Abwehr-und Schutzfunktion.  Dennoch ist die Identifikation mit dem Schmerzkörper (Eckhart Tolle) so stark ausgeprägt, dass Leiden irgendwie normal geworden ist.


Wie unser Verstand leiderzeugende Gefühle erzeugt

Solange wir gegen etwas ankämpfen und etwas nicht haben wollen erzeugen wir unbewusst noch mehr Leid und Schmerz. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale, die uns immer tiefer in das Problem hineinbefördert.

 

Das raubt uns mit der Zeit immer mehr Energie und Kraft. Dadurch empfinden viele Menschen nach einer Weile eine ausgeprägte Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung.

 

Wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns vorstellen, führen unsere mentalen Bewertungen der jeweiligen Situationen dazu, dass wir blitzschnell in negative Gefühlszustände abrutschen. Unbewusstheit, Gedanken von gut oder schlecht, halten uns in den negativen Gefühlszuständen und Problemen fest.

 

Nicht die Umstände erzeugen unser Leid, sondern unsere Gedanken, Bewertungen und Interpretationen dessen, was ist. Es sind unsere eigenen Geschichten, die sich häufig aus schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit nähren. Dadurch wird unsere Sicht getrübt.

 

Welche Gedanken Stress und Leid erzeugen


  • Er hat mich im Stich gelassen.
  • Sie hat mich verlassen.
  • Diese Situation war furchtbar.
  • Ich möchte das nie wieder erleben.
  • Er/sie ist schuld daran, dass es mir so schlecht geht.
  • Ich hatte/habe einfach keine andere Wahl.
  • Wenn ich erst einmal dies oder das erreicht habe, kann ich glücklich sein.
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Bild: ©tim-foster-unsplash.com

Wie wir Leid überwinden können

Bewusstheit und Achtsamkeit schulen

 

1.) Der erste Schritt besteht darin, den Gedankenstrom in unserem Kopf aufmerksam zu beobachten. In Situationen, in denen wir mit einem Gefühl oder einem Verhalten reagieren, ist es sinnvoll nachzuprüfen, welche gedanklichen Konstrukte unser Verstand erzeugt hat.


2.) Anschließend geht es darum zu erkennen, was wir konkret ablehnen und weshalb. Wo befinden wir uns im Widerstand? Welche irrationalen Gedankenketten kommen in ähnlichen Situationen, immer wieder an die Oberfläche? Wenn das Leid unser Mentor wäre, welche Botschaft hätte er dann für uns?


3.) Welche Gedanken, Überzeugungen, Ideale und Motive, hindern uns daran Freude und Frieden zu empfinden? In welchen Situationen möchten wir auf alle Fälle recht behalten? Welche Chance könnte sich hinter einem wiederkehrenden Problem verbergen?

 

 

Um langjährige Denkgewohnheiten und Verhaltensweisen aufzuweichen, ist es erforderlich, im Alltag immer wieder innezuhalten. Dadurch bemerken wir, wie oft wir alltägliche Probleme und schmerzliche Erlebnisse abwehren, dagegen ankämpfen oder einfach ignorieren.

 


Das Leid annehmen, den Schmerz umarmen

Durch Achtsamkeit und Meditation können Sie selbst einmal die Erfahrung machen, wie es ist, zur Abwechslung schmerzhafte Situationen einmal anzunehmen und sogar zu bejahen. Trauen Sie sich, durch den Schmerz hindurchzugehen.

 

Auch wenn Sie glauben, etwas nicht aushalten zu können, werden Sie feststellen, dass der Schmerz durch Annahme und Liebe wie Eis in der Sonne schmilzt. Lernen Sie, alle Teile in Ihnen zu integrieren. Gestehen Sie sich zu, vollkommen unperfekt zu sein. 

 

 

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