Die heilsame Kraft der Meditation

Meditation, Achtsamkeit, Stressbewältigung
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Meditation ist weitaus mehr als eine Stressbewältigungsmethode. Sie wird mittlerweile in vielen Kliniken, ergänzend zur Behandlung von Depressionen, Ängsten, Suchterkrankungen, Essstörungen oder chronischen Schmerzen eingesetzt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitsfördernden Wirkungen auf das Gehirn sowie den Körper. Die Arte-Dokumentation: „Die heilsame Kraft der Meditation“, gibt einen Überblick über aktuelle Studienergebnisse.

 


Meditation und Wissenschaft

Seit vielen Jahren untersuchen Neurowissenschaftler, welche Auswirkungen Achtsamkeit und Meditation auf den menschlichen Geist und die Körperfunktionen haben. MRT-Aufnahmen (Magnetresonanztomographie) haben gezeigt, dass Meditation auf bestimmte Hirnregionen wirkt und diese nachweislich verändert. Meditation beruhigt den Geist und wirkt sich somit auch positiv auf den Körper aus.

 

Immer mehr Ärzte, Psychologen und Kliniken empfehlen Meditation, um Stress zu reduzieren, das Wohlbefinden zu steigern und die seelischen Widerstandskräfte zu stärken.

 

Seelische Gesundheit durch Meditation

Die Hirnforschung betrachtet Meditation als ein mentales Training, mit dem die Selbstwahrnehmung und emotionale Regulationsfähigkeit verbessert werden kann. Das führt zu einem besseren Umgang mit schwierigen Gedanken und Gefühlen.

 

Eine grundlegende Wirkung von Meditation und Achtsamkeit ist die Verbesserung der Selbstregulation/Emotionsregulation. Diese ist bei vielen seelischen Krankheiten und in Stresssituationen beeinträchtigt.

 

Regelmäßige Meditation hat eine nachweislich antidepressive Wirkung. Bereits 20 Minuten am Tag reichen aus, um das Rückfallrisiko einer Depression um die Hälfte zu senken. In der Dokumentation berichtet eine an Depression erkrankte Frau, dass sie nach einiger Zeit vollständig auf Antidepressiva verzichten konnte und sie ihre Panikattacken wesentlich besser regulieren konnte.

 

Aus der Forschung ist bekannt, dass Meditation die erhöhte Aktivität der Amygdala (Mandelkern) beeinflussen kann. Dies ist ein Teil des limbischen Systems im Gehirn, das verantwortlich für unsere Gefühle ist.

 

Das mentale Training verändert unterschiedliche Gehirnstrukturen, die für unsere Gesundheit verantwortlich sind. Daraus resultieren die vielen positiven Veränderungen wie beispielsweise, einer besseren Konzentration, Kreativität, Ausgeglichenheit, Mitgefühl/Selbstmitgefühl sowie einer besseren Stressverarbeitung.

Die sogenannte Neuroplastizität bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, sich zu regenerieren und neue Schaltkreise zu bilden.

 

Seit 20 Jahren werden immer mehr Publikationen über Meditation veröffentlicht. In den USA bieten über 250 Kliniken Meditationskurse an. Meditation ist mittlerweile Teil der Medizin.

 

Stressbedingte Erkrankungen und Meditation

Stress gilt als einer der größten Hauptverursacher für Krankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Stress als „die Seuche des 21. Jahrhunderts“. Stress führt zu einer Kampf- und Fluchtreaktion des Organismus. Der Stoffwechsel verändert sich, es werden Hormone wie Cortisol ausgeschüttet, die entzündliche Reaktionen im Körper hervorrufen. Ein erhöhter Cortisolspiegel schwächt zudem die Immunabwehr und wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit sowie Gedächtnisleistung aus.

 

Meditation und Achtsamkeit haben Einfluss auf eine Überreaktion des Immunsystems. Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arthritis oder Demenz werden häufig durch entzündliche Prozesse im Körper begünstigt. Die Psychoneuroendokrinologie beschäftigt sich mit der Wechselwirkung von Körper und Geist und bestätigt, dass Gesundheit im Kopf beginnt.

 

Achtsamkeit hilft uns dabei, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen und uns im Hier und Jetzt zu verankern. Infolgedessen erkennen wir automatisch ablaufende Gedanken und Bewertungen, die im Alltag häufig für Stress und Ärger sorgen.

 

Darüber hinaus bewirkt Meditation eine Distanzierung vom Schmerzempfinden, was die Intensität bei chronischen Schmerzen und Migräne deutlich reduziert. Mittels Meditation können wir außerdem auf die DNA-Stränge (Telomere) einwirken, was einen Einfluss auf die Zellalterung hat. 

 

Vorteile von regelmäßiger Meditation und Achtsamkeit:


  • reduziert Stress, beruhigt Körper, Geist und Seele.
  • vermindert Ängste und hat einen antidepressiven Effekt.
  • verbessert die Lebensqualität und steigert die Lebensfreude.
  • führt zu emotionaler und seelischer Ausgeglichenheit.
  • bewirkt eine Zunahme von Glücksgefühlen.
  • verbessert die Intuition sowie die Entscheidungsfähigkeit.
  • steigert die Konzentration und die Gedächtnisleistung.
  • führt zu mehr Produktivität und Kreativität.
  • wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus.
  • senkt die Herz- und Atemfrequenz.
  • verbessert die emotionale Regulationsfähigkeit.
  • stärkt die Selbstakzeptanz und Selbstliebe.
  •  verbessert die Beziehung zu anderen Menschen.
  • führt zu Selbsterkenntnis und persönlicher Entfaltung.
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Meditation ist nicht geeignet für Menschen:

  • in schweren Krisen
  • nach akuten Belastungsreaktionen
  • bei schweren Depressionen oder Psychosen

 

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Bild: unsplash  CC0 Public Domain